Bei den ??? erhalten Pete und Bob von Justus einen Auftrag: Sie sollen herausfinden, in welcher Entfernung vom Geisterschloss die Angst nachlĂ€sst. Wann laufen sie noch â aber nicht mehr aus Furcht?
Daran muss ich denken, als es in Bredeney plötzlich zu regnen beginnt und ich in den Kruppwald abbiege. Der Wald liegt direkt an der StraĂe, ein schmaler Streifen nur, aber nach ein paar Metern stehe ich unter einem grĂŒnen Dach aus Buchen und Eichen. Nadeln federn unter meinen FĂŒĂen, irgendwo trommelt ein Specht. Eben war mir noch neutral zumute, jetzt bin ich plötzlich gut gelaunt.
Passiert es genau jetzt?
In dieser kleinen Entfernung â rĂ€umlich und vielleicht auch zeitlich â, dass ich mir wĂŒnsche, hier zu leben. Nah an einem schönen, grĂŒnen Wald. Oder geschieht es spĂ€ter, als ich vor einem Nussbecher Delizia bei meinem Lieblingsitaliener sitze, doppelt Salzkaramell, Crema Siciliana?
Vielleicht auch morgens im Freibad, beim Ziehen der Bahnen. Ăber dem Wasser ein blaugrauer Himmel, Ideen tauchen auf wie aus dem Nebel. SpĂ€ter Milchbrötchen mit Orangenmarmelade, Betonstufen, ein Buch. Ein Kind, das drauĂen spielt, von morgens bis abends. Und ich koche mir um acht noch einen Kaffee â sonst schlafe ich sofort ein.

Diese Gedanken kommen in jeder Ferienzeit. Aber nie sofort. Nicht in dem Moment, wenn ich die Kellertreppe hinuntersteige, kĂŒhl und frisch, und mir eine Handvoll NĂŒsse aus dem Korb im grĂŒnen Schrank hole.
Es braucht Zeit. Ein paar Meter.
Wie beim Geisterschloss ist es schwer zu fassen â oder vielleicht ganz genau. Ich weiĂ es nicht.
In der Nacht trĂ€ume ich, mit Freunden unterwegs zu sein. Erst sind wir in einer Kirche, dann in der Sofalandschaft eines Einrichtungshauses, das gleichzeitig mein Wohnzimmer ist. Eine Freundin hat mitten im Raum eine Konstruktion gebaut, die sie anschaukelt, wenn sie mit dem FuĂ dagegenstöĂt.
Ich denke: Wenn sie weg ist, baue ich das GestÀnge ab.
Dann ist wieder Platz.

Buch der Woche
Ferien zu Hause. Entspannende Geschichten ist ein Sammelband mit Kurzgeschichten vom Diogenes-Verlag. Darin erzĂ€hlen Benedict Wells, Arthur Schnitzler und leider nur drei Frauen wie Elena Fischer von ihren Freizeiten zu Hause. Mir gefĂ€llt die erste Geschichte von Judith Kuckart, die ĂŒbrigens an der Folkwangschule Essen (wo ich gerade bin) Tanz studiert hat. Sie hĂŒtet zwei zwei Balkone ein:
Beide möbliert mit Korbsesseln. Jeden Tag saĂ ich mal in dem einen, mal in dem anderen Nest aus Stein und Stroh, bevor ich die Blumen goĂ. Oft las ich in Reiseprospekten, die ich mir mitgebracht hatte, und legte die Beine hoch. Die Sessel knarrten, wenn ich die Seiten umschlug. Am Ende jeder Bewegung stieg mir der Deoduft in die Nase, den ich fĂŒnfmal als Werbegeschenk in den BriefkĂ€sten meiner fĂŒnf Pflegewohnungen gefunden hatte. Die Proben hatte ich alle eingesteckt. Sie wĂŒrden bis Weihnachten reichen.
Kreatives Schreiben
KĂŒrzlich habe ich einen Kurs ĂŒber kreatives Schreiben gegeben, aus dem eine hypnotische Traumreise hervorgegangen ist, die du nun im Bonusbereich findest: Entspannung wirkt, Magie der VerĂ€nderung.
Kursteilnehmerin Jana schreibt:
Dein Workshop zum kreativen Schreiben hat mir sehr gute Basics und ein gutes GefĂŒhl fĂŒrs Schreiben gegeben (und vielleicht auch den letzten Mut, um die Texte auch zu veröffentlichen). Die Neuentdeckung von Wörtern ist nun meine persönliche Challenge geworden.
Podcast
In den ChronogĂ€rten der verwunschenen Zeit geht es um das Erleben von ZeitfĂŒllen, von gedehnter Zeit, die sich nicht in Stunden, Sekunden und Minuten bemisst. Wenn du mehr zu den HintergrĂŒnden erfahren möchtest, hörâ oder sehrâ dir gerne auch meine Wegweiser-Folge an.

Tracks & TrÀume
In deinem Schlafcoaching mit Musik haben Hajo und ich diese Woche einen Hörerwunsch von Klaus besprochen: See me von Roxette.
Eure Gedanken und Kommentare dazu fand ich spannend und fein auf den Punkt gebracht. Besonders die Bewertung von Hajo hat mich sogar ein bisschen ĂŒberrascht â aber ich verstehâs: der Song entfaltet seine Wirkung. Und eure Sendung tut das ebenso. Ich liebe euren Podcast.
Dankeschön, lieber Klaus, es war uns eine Ehre und ein echt toller Song.
Wenn du wissen möchtest, wie es im August weitergeht, schau dir auch gerne meinen Community-Check-In fĂŒr diesen Monat an.