Es duftet nach Tannennadeln, der Boden federt weich wie Moos unter den Füßen, die Luft ist klar, und ein Dach aus saftigem Grün begrenzt den Blick zum Himmel. Spaziergänge im Wald sind erfrischend wie ein kühles Bad im Sommer; die Natur lässt sich in vollen Zügen und mit allen Sinnen genießen. Japanische Ärzt:innen sprechen deshalb vom Waldbaden, vom Baden in der Waldluft. Hierfür prägten sie den Ausdruck Shinrin-Yoku.
森林浴, Shinrin Yoku heißt übersetzt Shin großer Wald, rin = kleiner Wald, yoku = Tiefe des Herzens. Die Japaner:innen verstehen darunter, in der Waldluft zu baden, in die Natur einzutauchen.
Shinrin-Yoku ist in Japan und Südkorea seit den 1980er Jahren zu einem festen Bestandteil der Gesundheitsvorsorge geworden. Vor allem gestressten Großstadtmenschen wird der Aufenthalt im Wald verschrieben – beispielsweise an einem der 50 Waldtherapiezentren, die es in Japan und mittlerweile auch in den USA gibt. In Japan existiert seit 2012 außerdem der Forschungszweig „Forest Medicine“ Forest Medicine oder Waldmedizin an Universitäten.
Die Forschung
Als eine der führenden Expert*innen der Waldmedizin gilt der Umweltimmunologe Qing Li, der an der Nippon Medical School in Tokyo forscht. In zahlreichen Studien zeigt er: Das Eintauchen ins Grün lindert Ängste und Depressionen. Es senkt den Blutdruck und den Cortisolspiegel. Nach einem 15-minütigen Waldspaziergang fällt der Blutspiegel des Stresshormons um 16 Prozent, der Blutdruck sinkt um zwei mmHg, und die Pulsfrequenz um vier Prozent.

Außerdem, so die Vermutung, atmen Waldbesuchende sogenannte Phytonzide ein – antibiotisch wirkende Abwehrstoffe, die Pflanzen gegen Schädlinge freisetzen. Sie sollen die natürlichen Killerzellen des Menschen anregen und so das Immunsystem stärken.
Für viele Japaner:innen gehören längere oder kürzere Waldspaziergänge zum Alltag. Das überrascht nicht, denn der ostasiatische Staat im Pazifik gehört zu den am stärksten bewaldeten Ländern der Welt. Unter den Industrieländern liegt Japans Waldfläche nach Finnland an zweiter Stelle. Wer keinen Wald in der Nähe hat, kann laut Dr. Li auf einen Stadtpark mit vielen Bäumen ausweichen und dort ähnliche Effekte erleben. Bereits ein zweistündiger Spaziergang steigere die Vitalität und verringert Symptome von Angst und Depression.
Tipps zum Waldbaden von Qing Li:
- Wenn du den ganzen Tag für ein Waldbad Zeit hast, solltest du vier Stunden lang im Wald verweilen und ungefähr fünf Kilometer zu Fuß laufen. Hast du nur einen halben Tag Zeit, dann verbringe zwei Stunden im Wald und gehe etwa 2,5 Kilometer.
- Wenn du müde wirst, kannst du dich überall ausruhen, wo es dir gefällt. Denk daran, Tee und Wasser mitzunehmen.
- Möchtest du dein Immunsystem stärken (die natürliche Killeraktivität erhöhen), wird ein dreitägiger Waldbadeausflug empfohlen.
- Falls du dich einfach nur entspannen und Stress abbauen möchtest, reicht ein Tagesausflug.
- Und nicht vergessen: Waldbaden ist eine vorbeugende Maßnahme gegen Krankheiten. Wenn du wirklich krank bist, geh bitte zum Arzt – nicht in den Wald!
Auf Entspannung wirkt gibt es viele Entspannungsreisen, die in Wälder führen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass hypnotische Trance in Kombination mit Naturbildern Stress reduziert, das Nervensystem beruhigt und die Tiefenentspannung fördert.
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